Du hältst mich für anspruchsvoll und ungezogen — — —
ich bin es nicht.
Du hörst einfach das Ächzen meiner Seele nicht — — —
Das ist es. Du bist taub!
Wieviel Rücksicht hingegen nimmst du für die alte
Frau, die einen reichen Mann hat, wohlgeratene Kinder,
und der du nichts bist, nichts, in alle Ewigkeit!
Wieviel Rücksicht für Herrn v. G., Frau Z., und den Professor!?!
Und, siehe, alle sind frei von dir.
Das heißt, sie schlürfen deine Gnade,
wie ein Spaziergänger den Duft der Linden und des Jasmins!
Es ist, und ist nicht mehr.
Mir aber ist der Duft deiner Bluse, deiner Haare, deines Atems,
ewiges Verhängnis!
Noch bin ich tapfer, kann in mich hineinweinen.
Noch!
Bringe nicht grausam um dein Kind, das du in mir erzeugt hast,
meine Liebe!
Oder bring’ es um und wandle in Frieden die
Pfade der Gewöhnlichkeiten!
Man wird dich haben wollen, oder nicht!
Jedoch das Mittelding ist nur des Dichters!
Er will dich haben, und vom Nichthaben lebt er!
Lass’ ihn neben dich setzen im Kaffeehaus, im Restaurant,
und geh’ an seiner Seite!
Im Dampfschiff lass’ ihm Platz, und überall,
ganz neben dir!
Lass’ ihm seine ewigen Hochzeitstage,
die dich kaum sehr genieren!
Du gibst so wenig,
und er nimmt so viel!
Das soll dich freuen, Frau!
Ich sag’ es nicht zu meinem Besten,
sondern zu dem deinen!
Ein besseres Himmelsgeschäft auf Erden kannst du nicht
machen als mit mir!
Einer spendet dir den Reichtum seiner Seele
für einen Blick auf deine Kinderschultern,
die noch dazu von einem Stoff bedeckt sind!
Du gibst ein Nichts, und spendest eine Welt!
Ich rede dir zum letzten Male zu — — —
verschütte nicht die Schätze, die du schenkst!
Bald bist du arm, du weißt es nicht — — —
Dein müdes erstaunt-verlegenes Lächeln trifft dann meine tote Seele,
um deren Feuergeist du dir nie Mühe gabst!
Adieu — — —.